5. Mose 4:9 Vergiß nicht die Ereignisse, die du mit eigenen Augen gesehen, und die Worte, die du gehört hast. Laß sie dein ganzes Leben lang nicht aus dem Sinn! Präge sie deinen Kindern und Kindeskindern ein!

 

Ein Ruf des Mose an die Menschen bei ihm, der in dieser Woche an Aktualität kaum zu überbieten ist. Mit dem 09. November begehen wir den Gedenk- und Feiertag der Neueren Deutschen Geschichte. Radikale und nachhaltige Umbrüche an diesem Datum haben unser Land und das Leben von Millionen geprägt. 1918 wird die erste Republik auf deutschem Boden ausgerufen. Demokratie statt Monarchie. 1923 versuchen Nationalsozialisten um Adolf Hitler die Machtübernahme durch einen Putsch. Der Versuch zurück zu einem „Ein-Mann-System“ scheitert vorerst. 1938 ist es aber bereits vollzogen und zeigt in der Reichspogromnacht öffentlich seine hässliche Fratze. Der weithin sichtbare Auftakt des Holocaust. Aus dem nationalsozialistischen Wahn folgen Kriegszeit und anschließend die deutsche Teilung mit Mauerbau und Unrechtsregime auf dem Gebiet der DDR. Am 09. November 1989 findet sie mit der Öffnung der Mauer ihr Ende.

 

Daten, an denen man vieles deutlich machen, lernen und verstehen kann. Wenn wir sie ignorieren oder vergessen, wird es leicht möglich, dass wir sie erneut durchleiden müssen (George Santayana)

Auf welche Weise in Gemeinden, Orten und Regionen der Schlesischen Oberlausitz der verschiedenen geschichtsträchtigen Ereignisse gedacht wird, erfahren Sie heute in unsrem Newsletter. 

Ihr Daniel Schmidt

Superintendent KK SOL

 

DAS GEBET:

9. November: Gedenktag Novemberpogrome 2024 Fürbittengebet von Dr. Petra Zimmermann Heiliger, Ewiger, was war? Was bleibt? Wir bitten dich um deine Gegenwart, wenn wir uns erinnern. Wir bitten dich um ein gutes Gedächtnis. Was war, was bleibt? Gedanken wandern zurück, zur den Tagen der Schrecken, Tagen der Niedertracht, des Versagens, der Gewalt. Wir bitten dich für Opfer der Gewalt. Jüdinnen und Juden, verletzt, gehetzt, verspottet, getötet. Es war nur der Anfang. Lass sie uns nicht vergessen. Du wirst sie nie vergessen. Jede Träne ist aufgehoben bei dir. Was war, was bleibt? Wir bitten dich für die Nachkommen der Opfer, aufgewachsen mit den Erinnerungen der Familien, geprägt und gezeichnet. Wieder erschüttert durch Terror und Gewalt. Stärke sie, lass sie Verständnis finden, Mitgefühl und Hilfe. akd-ekbo.de/gottesdienst t.dittmann@akd-ekbo.de Was war, was bleibt? Wir schauen auf unser Land, Polizei vor den Synagogen, Hass auf den Straßen, im Netz, auch in klugen Köpfen. Wir bitten dich für die Jüdinnen und Juden in unserem Land schütze, bewahre, ermutige sie. Lass uns entschieden dem Hass entgegentreten. Gib Klarheit und Mut. Wir bitten dich für die Welt, die aus tausend Wunden blutet. Für die Menschen, die unter Krieg und Terror leiden - für die Menschen in Angst, für die Menschen auf der Flucht, für die, die um ihre Angehörigen trauern, deren Zuhause in Trümmern liegt. Unermesslich ihr Verlust, unermesslich ihr Schmerz. Wir bitten um dein Erbarmen, um Heilung und Frieden. Was war, was wird sein? Wir bitten dich, lass deine Verheißung uns Richtung und Ziel sein: Mensch und Mensch versöhnt beieinander, Kinder deines Bundes. Miteinander leben in Deiner Gegenwart, wo du uns Licht bist, alles in allem. Amen