„Da kommt alles auf den Prüfstand…“ – Die Hauptuntersuchung meines Motorrades ist überfällig. Die Frage nach den nun notwendigen Veranlassungen und was das für den nächsten TÜV bedeutet beantwortet mir der Prüfer mit eben jenem Satz: „Da kommt alles auf den Prüfstand…“
Klingt im ersten Moment ziemlich bedrohlich. Bei genauerer Betrachtung doch ziemlich sinnvoll. Ich will ja nicht, dass bei Fahrten mit meinem Motorrad wichtige Funktionen ausfallen oder irgendetwas kaputt geht. Die Prüfung hat schon Ihren Sinn.
Wie es einen Prüfstand für Kraftfahrzeuge gibt, so auch für so ziemlich alles im Leben. Für den ordnungsgemäße Zustand, reibungslosen Ablauf oder tadellose Funktion bedarf es regelmäßiger sinnvoller Überprüfung. Dabei ist die Prüfung selbst nicht Sinn und Zweck der Übung. Auch ein ständiges Verändern und Überarbeiten sind nicht der zugrundeliegende Plan. Vielmehr die Wahrnehmung des Vorhandenen und die Frage, ob dies zum Ziel führt, geben dem Prüfen seine Grundlage.
In diesem Sinne äußert auch Paulus seine Aufforderung an die Gemeinde im vormaligen Thessalonich:
„Prüft alles und das Gute behaltet.“ (1. Thess 5,21)
Dieses Losungswort ist uns im neuen Jahr 2025 mitgegeben. Seien es nun unsere Lebensumstände, Strukturen in unserer Gemeinschaft, anstehende Wahlen, Entscheidungen im persönlichen, oder anderen Umfeldern – die Frage der Prüfung ist erlaubt, sogar gewollt: Führen sie zu einem guten Ziel, oder müssen wir etwas ändern. Darin steckt die Suche nach dem „guten Ziel“. Sie schwingt in allem Prüfen mit und ist gleichzeitig die Grundlage unseres christlichen Überlegens. Das Versprechen des einen Herrn, dass Leben gelingen soll.
Prüfungen sollen uns alle weiterbringen und zum Segen dienen.
In diesem Sinne wünsche ich ein gesegnetes und gelingendes Neues Jahr 2025.
Ihr Daniel Schmidt
Superintendent KK SOL
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