Wer möchte nicht aus dem Vollen schöpfen können. Wenigstens einmal mit vollen Händen in die Welt werfen. Ohne Angst verschwenderisch sein mit dem, was da ist, einfach, weil es genug gibt.

Wer gelernt hat zu haushalten mit dem, was zur Verfügung steht, der kennt vielleicht die Sehnsucht, mal nicht rechnen und zählen zu müssen. Nicht mit einem Auge den Füllstand im Blick behalten und dabei eben nur mit halber Aufmerksamkeit dem Bedürfnis zugewandt zu sein. Wer füllt mir die Hände mit den Gaben, die ich unters Volk werfen kann und die nicht ausgehen?

Der Evangelist Johannes schickt mich auf die Spur zur vollen Gabe:

"Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade." Joh. 1,16

Da ist der eine der mir die Hände füllt, damit ich aus dem Vollen schöpfen kann. Liebe, Verständnis, Offenheit, Angenommensein, Scheitern-Dürfen und Neu-Beginnen, Richtig-Sein selbst in irdischen Verstrickungen, die nicht gerecht sind. Gnade über Gnade.

Gnadengaben, die uns in der Weihnachtszeit offenbar werden. Sie habe eine Fülle, die wir nicht ausschöpfen können. Eine Fülle, die nie leer wird und die in vollem Maße herausgegeben werden will, darf und soll.

Als Beschenkte mit der Gnade werden wir selbst so voll davon, dass wir aus ihr leben und in ihr unsere Beziehungen gestalten können.

Das lässt guten Gewissens aus dem Vollen schöpfen.

 

Es grüßt Sie herzlich,

Daniel Schmidt

Superintendent KK SOL

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