„Vor allem ist der Mensch Hoffnung.“ So beschreibt Jehuda Bacon das, was für ihn den Menschen ausmacht. Jehuda Bacon ist einer der wenigen, die Auschwitz überlebt haben. In wenigen Tagen, am 27. Januar, gedenken wir der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers vor 80 Jahren. Der Anfang vom Ende des unmenschlichen Regimes der Nazis. Bacons Bilder aus dem KZ dienten im Auschwitz-Prozess als Beweismittel für das Grauen, das dort stattfand. „Vor allem ist der Mensch Hoffnung, Hoffnung, dass er vielleicht den Ursprung findet, Gott, dem er nachgebildet ist.“ Mir macht dieser Satz von Jehuda Bacon Mut – gerade in diesen Tagen, in dieser Zeit, in der Kräfte Auftrieb haben, die Hass streuen und Angst und Wut hegen, statt Hoffnung zu säen und alle Menschen in ihrer Gleichwertigkeit anzuerkennen, ihre Unterschiedlichkeit als Bereicherung zu verstehen. Denn das ist für mich der Ursprung, von dem die Bibel an ihrem Anfang erzählt: Gott schafft den Menschen nach seinem Ebenbild. Jeder Mensch ist sein Geschöpf. Die Facetten des Menschseins sind Zeugnis von Gottes unendlichem Reichtum. Jedes Menschenleben ist ein Zeichen, dass Gott nicht Feindschaft und Zerstörung für seine Menschen will, sondern Zukunft und Hoffnung.
Denn so spricht Gott: Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe. Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich gebe Zukunft und Hoffnung. (Jeremia 29,11)
Katharina Städter
Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit im KK SOL |