Hinter uns liegen die ersten frühlingshaften Tage. Der Himmel strahlte so blau wie seit Monaten nicht mehr. Daran musste ich denken am vergangenen Sonntag, zum Beginn der Passionszeit, als vom Himmel die Rede war:
Denn der, der die Himmel durchschritten hat, der ist nicht einer, der nicht mitleiden könnte mit unserer Schwachheit.“
Und ich versuche mir diesen Himmel vorzustellen. Vielleicht so wie ein Frühlingshimmel, wenn die Sonne ihre Kraft entfaltet: warm, hell und strahlend. Wenn sie weich macht, was im Winter hart und verkrustet war und das Eis zum Schmelzen bringt. Auch das, das sich auf die Seelen gelegt hat.
Und der, der die Himmel durchschritten hat, steigt hinab und wendet sich dahin, wo es weich wird, wo er sich runterbücken muss, um in ein verängstigtes Gesicht zu blicken und kniet sich neben den, der nicht mehr weiterkommt.
Er taucht gerade da auf, wo sie rufen: „Der hat uns verraten.“ Oder: „Dieser ist es, der den Frieden nicht will.“ Oder: „Jene sind es, die unsere Freiheit bedrohen.“ Er hält stand, wenn die verführerischen Stimmen nach uns haschen und bleibt da, wo die Ängste zuhause sind. Da bleibt er, weil er fühlen möchte, wie es uns geht.
Da ist er, wo wir zeigen, was uns ängstigt oder wo wir schwach sind. Da, wo wir uns miteinander freuen, miteinander leiden, miteinander fühlen. Denn da kommen wir einander nahe, begegnen uns. Und da berühren sich Himmel und Erde.
Solche Begegnungen, wo sich Himmel und Erde berühren, wünsche ich Ihnen in den kommenden Tagen und Wochen.
Ihre Pfarrerin Katharina Städter Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit im KK SOL |