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Unsere diesjährige FriedensDekade, die am Sonntag in ganz Deutschland, in Österreich und in der Schweiz eröffnet wurde, hat das Motto: „Komm den Frieden wecken“. Und dazu gibt es ein etwas ungewöhnliches Plakat.
Pure Lebensfreude springt uns entgegen auf dem Plakat: Wir hören das Flügelschlagen der Taube, die aus dem Megafon zu flattern scheint – der Weite des Himmels entgegen.
Eingehüllt und umstoben von einem bunten Konfettiregen, der die Taube förmlich in die Welt katapultiert. Schreiend rot der Lautsprecher,
knallebunt die Papierschnipsel und strahlend weiß die Taube.
Das ist ein Lichtblick in mancher Tristesse der gedanklichen Trübsalspiralen. Denn viele Menschen finden: „Es sind finstere Zeiten …“ Düstere Zukunftsprognosen trüben den Blick aufs Morgen.
Die Taube, die bunten Farben, sie rufen mich raus, aus dem Jammertal der täglichen Sorgen und Schreckensnachrichten. Für einen Moment blitzt da etwas anderes auf. Ein Moment, der mir ins Bewusstsein schreibt: Es geht auch anders! Das Leben ist bunt!
Die Abwärtsbewegungen des Flügelschlags geben der Taube Auftrieb und lassen sie einen anderen Blickwinkel auf die Welt einnehmen.
Und ich will mich mitreißen lassen. Welche Farbe hätte ich, ich als Konfettistreifen? Wo würde ich mich niederlassen wollen? Wo sind Farbtupfer des Lebens und der Zuversicht notwendig? Was verleiht mir Auftrieb, und wo wünschte ich mir den Luftstrom der Veränderung?
Es ist ermutigend, dass an verschiedenen Orten in unserem Kirchenkreis zur FriedensDekade und zu Friedensgebeten eingeladen wird. Manche mögen sagen: Beten, was hilft denn das? Aber ein Gebet kann zu einem Anfang werden. Weil ich mit Gott rechne. Weil ich nicht resignieren muß. Das Plakat und das Motto wollen uns 'Dampf' machen, das uns Mögliche zu tun. Und wenn viele Menschen "den Frieden wecken", dann staunen wir, was möglich wird - im Kleinen wie im Großen.
Es tagt zur Zeit die EKD-Synode in Dresden. Auch dort geht es zufällig - oder eine Fügung? - um den Frieden. Neue Impulse zum Nachdenken möchte eine Denkschrift vermitteln: "Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick".
https://www.ekd.de/synode-friedensdenkschrift-2025-93028.htm
Schauen Sie mal rein ... und entdecken Sie die flatternde Taube von dem Plakat!
Pfarrer Jörg Michel
Gesamtkirchengemeinde Markersdorf-Königshain
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