Körperliche Selbstbestimmung?
War Feminismus lange ein Thema der politischen Linken, hat dieses Thema heute in perfider Form auch Eingang in die Programme neuer rechter Organisationen gefunden. Unter Berufung auf Gleichberechtigung, Sicherheit oder den Schutz von Frauenrechten wird insbesondere gegen den Islam argumentiert. Feministische Zielsetzungen werden instrumentalisiert, um antimuslimischen Rassismus zu schüren. Auch jenseits davon wird die frauenrechtliche Situation von Musliminnen vorwiegend im Kontext von Kontroversen und Zugehörigkeitsdiskursen diskutiert.
Daher ist es wichtig, die bestehenden Machtverhältnisse zu hinterfragen. Bei wem liegt die Deutungshoheit in den Geschlechterdiskursen in Deutschland? Und wie lässt sich das verändern? Bei einem Online-Abend mit Meltem Kulaçatan werden die Verstrickungen von Sexismus und antimuslimischem Rassismus beleuchtet – und es wird gefragt, wie sich solche Phänomene aufdecken lassen.
Termin: 4. Juni 2025, 19 Uhr
Ort: Online
Anmeldung: Körperliche Selbstbestimmung?
Mit dieser Veranstaltung wird die interreligiöse Reihe Extreme Zeiten! fortgesetzt. Sie thematisiert die derzeit um sich greifenden extremistischen, demokratiefeindlichen, antisemitischen und antimuslimischen Positionen. Die Reihe macht auf die Bedrohungen aufmerksam, denen Mitglieder monotheistischer Religionsgemeinschaften ausgesetzt sind. Zugleich zeigt sie auf, wie religiöse und theologische Diskurse demokratiefeindliche, mitunter extremistische Haltungen auch befördern.
Veranstalter der Reihe ist das interreligiöse Netzwerk Grenzgänge. Neben der Evangelischen Akademie zu Berlin gehören ihm die Alhambra Gesellschaft e.V., der Evangelische Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg, das Berliner Missionswerk sowie die Apostel-Paulus-Kirchengemeinde Schöneberg an.
Christina Sawatzki
Studienleiterin für Theologie und interreligiösen Dialog
(030) 203 55 412