In unserem Gemeindegarten steht ein großer Kirschbaum. Er hat einen dicken Stamm und eine weit verzweigte Krone. Inzwischen steht er wieder in sattem Grün und die ersten Früchte an seinen Zweigen sind zu sehen. Darunter steht eine Bank. Ich liebe es, dort am Nachmittag eine Pause zu machen. Jetzt, da es endlich Frühling geworden ist, kann ich der Natur in ihrem Wachsen und Werden zusehen und ich denke dabei: Ja, das Leben, es ist eigentlich einfach. So wie es die Bibel an ihrem Anfang berichtet:
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde. Und Gott segnete sie und sprach: Bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz! Als Nahrung gebe ich euch alle Pflanzen auf der Erde. Und es geschah so. Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. (1. Mose 1,27-29.31)
Das Leben, es hat seine Ordnung. Es hat einen Anfang und es hat ein Ende. Das sind die großen Tage. Und dazwischen gibt es die vielen kleinen Tage. Die Tage, an denen wir unsere Arbeit tun. Die Aufgaben übernehmen, die uns angetragen ist, die wir aber auch übernehmen dürfen: Die Dinge in ihrem Wachsen zu begleiten und zu ihrem Werden zu verhelfen. Das gibt dem Leben seine Ordnung, seinen Sinn.
Und ich sitze unter dem Kirschbaum und freue mich schon darauf, wenn die Kirschen reif sind, sie zu ernten und daraus einen Kuchen zu backen. Und in diesem Moment hole ich Luft dort unter dem Kirschbaum und siehe es ist alles sehr gut.
Solche Momente, in denen Sie Wachsen und Werden und auch die kleinen Tage genießen können, wünsche ich Ihnen.
Pfarrerin Katharina Städter Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit |