Die Gesamtkirchengemeinde Markersdorf-Königshain hat wieder einen eigenen Pfarrer

Die Königshainer Kirche war gestrichen gefüllt am vergangenen Sonntag (9. März 2025). Posaunenchor, Kirchenchor, erwartungsvolle Gesichter – dem Kenner der Szene fällt die bunte Zusammensetzung der Gemeinde ins Auge: Friedersdorf, Gersdorf, Königshain, Markersdorf – aus allen Bereichen der nun jeweiligen Ortskirchengemeinden sind sie angereist. Nicht nur der große Zug der Kirchenältesten, auch aus den Reihen nicken Bekannte aus allen Winkeln der Gemeinde. Und darüber hinaus: Neugierige und Solidarisierte aus zahlreichen Nachbargemeinden sind auf die Einführung des neuen Pfarrers, Jörg Michel, gespannt.

Der hatte bereits seit dem Weggang des langjährig dort wirkenden Pfarrers Andreas Betram die Vertretung übernommen und sich – nicht zuletzt wegen seines Wohnsitzes im Markersdorfer Elternhaus – die vollständige Dienstübernahme gut vorstellen können. Inklusive Wechsel von seinem Dienst in der Kreuzkirchengemeinde Görlitz in das neue Aufgabenfeld. Unter seinem Vertretungsdienst bereits hatten sich die vier vormals eigenständigen kleiner gewordenen Kirchengemeinde zur gemeinsamen Neugründung entschieden. Superintendent Daniel Schmidt führte Jörg Michel in seinen Dienst ein und nahm nicht nur ihm, sondern auch der versammelten Gemeinde das Bekenntnis ab, sich gegenseitig zu tragen und sich als aufeinander angewiesen zu verstehen.

„Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der Zeit“ – die fünf bildgewaltigen Liedstrophen des alten Kirchenschlagers bildeten das Gerüst für die Predigt des (durchaus nicht mehr) Neuen. Stürme, Flauten, Reparaturarbeiten am Kahn, aber auch fröhliche „Ausfahrten“, gehören inzwischen zum Erfahrungshorizont einjeder Kirchengemeinde. Welch Segen dann aber für eine gelingende „Seefahrt“, wenn es eine Verantwortung übernehmende Crew gibt!

Die Crew war gekommen – auch um ihrerseits nach dem festlichen Gottesdienst das „Herzlich Willkommen!“ zu verdeutlichen. Ein prasselvoller Saal „Zum Firstenstein“, und bei berstender Kaffeetafel freundliche, herzliche Willkommensgrüße der beteiligten Gemeindekirchenräte, der beteiligten Kommunen, Vereine und einfach – Gemeinden.

Dass Einführungen wie auch Verabschiedungen in den Kirchengemeinden so groß begangen werden, darf man dankbar mit der Erkenntnis verbinden, dass sich die Kirche längst nicht mehr auf sich selbst im kleinen Winkel beschränkt, sondern sich überregional darstellt und wahrhaft kreiskirchlich miteinander verflochten ist.

(Die Redaktion dankt herzlich Pfarrer Wollstadt für die freundliche Zusendung des Textes und der Fotos)