Am Samstag (24. März 2025) kam die Synode des Kirchenkreises Cottbus in der Theodor-Fontane-Gesamtschule zu ihrer Frühjahrstagung zusammen. Neben strukturellen Entwicklungen standen personelle Veränderungen und das Leitthema „Frieden und Versöhnung in Zeiten von Krieg und Krisen“ im Fokus.
Gemeindeentwicklungen und personelle Veränderungen
Superintendent Georg Thimme berichtete über eine anstehende Gemeindefusion und Pfarrstellenbesetzungen. Mit dem Ruhestand von Pfarrer Selchow wird ab Mai die Pfarrstelle in Drebkau vakant. Die Gemeinden Welzow und Drebkau prüfen eine Fusion, über deren Fortschritt voraussichtlich auf der nächsten Synode im Herbst berichtet wird. Seit dem 1. März ist Pfarrerin Katrin Rebiger an der Oberkirche St. Nikolai tätig. Pfarrer Bernd Klaas wurde am Sonntag in die zweite Pfarrstelle der Klosterkirchengemeinde eingeführt, sein Dienst beginnt am 1. April. Seine Frau, Heike Klaas, übernimmt Aufgaben als Gemeindepädagogin in Peitz, Jänschwalde und dem neuen Seelsorge- und Beratungszentrum in Cottbus.
Zukunft der Kirche: kleiner, bewusster, erneuert
Superintendent Thimme betonte, dass die Kirche tiefgreifende Veränderungen durchläuft, die als „Geburtswehen eines Neuanfangs“ zu verstehen seien. Die Zukunft liege nicht in der Rückkehr zur Vergangenheit, sondern in einer bewussten Erneuerung, die sich auf das Evangelium konzentriere, das Wesentliche bewahre und mutig Neues wage.
Impulsvortrag zur evangelischen Friedensarbeit
Nach dem Bericht des Superintendenten folgte ein Impulsvortrag von Pfarrer Dr. Jan Kingreen, Friedensbeauftragter der EKBO. Er berichtete von Bürgergesprächen, in denen kontrovers über Waffenlieferungen an die Ukraine und die kirchliche Haltung diskutiert wurde. Dabei zeige sich eine grundlegende Verschiebung im kirchlichen Friedensdiskurs – von gesinnungsethischen hin zu verantwortungsethischen Argumentationen, was an der Basis zu spürbaren Spannungen führe. Pfarrer Dr. Jan Kingreen betonte auch: „Kaum ein anderes Thema wird in unserer Kirche so kontrovers diskutiert wie die Waffenlieferungen an die Ukraine und die Position der Kirche dazu.“ Als mögliche Lösung wurde eine nüchterne, faktenbasierte Debatte vorgeschlagen. Kingreen plädierte dafür, im Gespräch mit den Menschen aktiv zuzuhören und Spannungen auszuhalten. Das erfordere Raum, Zeit und Zuwendung – zentrale Kernkompetenzen der Kirche. In anschließenden Gruppenarbeiten erprobten alle Teilnehmenden diesen Vorschlag und trugen am Ende ihre Ergebnisse vor.
Hintergrund: Die Kreissynode ist das höchste Leitungsgremium des Kirchenkreises. Zu ihren Aufgaben gehören die Förderung und Bewahrung des kirchlichen Wirkens, die Wahrnehmung gesellschaftlicher Entwicklungen und die Stellungnahme dazu. Die Synode besteht aus gewählten Vertreter: innen der Kirchengemeinden, Mitarbeitenden im Pfarrdienst, dem Superintendenten und weiteren berufenen Mitgliedern. Die nächste Synodentagung des Kirchenkreises Cottbus ist für den 27. November 2025 geplant.