Gott als Kriegsverbrecher am eigenen Volk? – Ruth Poser über das Buch des Propheten Ezechiel im Rahmen antisemitismuskritischer Bibelauslegungen am 9. Oktober 2025 von 19 bis 20:30 Uhr, online

Die alttestamentliche Ezechiel-Prophetie inszeniert die kriegerische Eroberung und Zerstörung des israelischen Südreichs unter dem babylonischen Herrscher Nebukadnezar als von Gott ungeheuer gewaltvoll ins Werk gesetzte „verdiente“ Bestrafung seines Volkes Israel. Christliche Exegese hat dies immer wieder als Beweis für die Existenz eines gewalttätigen „alttestamentarischen“ Gottes gedeutet – und damit die Irrelevanz des Ersten Testaments für das Christentum begründen wollen. Oder sie identifizierte sich mit dem als „Kriegsherr“ agierenden Gott und verstärkte dadurch die Idee, Israel sei aufgrund seiner „übergroßen Sündhaftigkeit“ strafwürdig geworden.

In ihrem Vortrag in unserer Online-Reihe Antisemitismuskritische Bibelauslegungen begibt sich Ruth Poser auf die Spur anderer, neuer Lesarten dieser antijudaistischen Auslegungstraditionen. Dazu bezieht sie sozialgeschichtliche, traumasensible und feministisch-befreiungstheologische Perspektiven ein.

Termin: 9. Oktober 2025, 19:00–20:30 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)
Ort: online

AnmeldungGott als Kriegsverbrecher am eigenen Volk?