Lebendiger Adventskalender in Hoyeswerda


Wir treffen uns jeden Abend vor 18 Uhr im Turmraum der Johanneskirche. Hier ist eine Krippe (Marolin Figuren 23 cm hoch) liebevoll aufgebaut. Dazu eine etwa 1 Meter große Pyramide, die es zu bewundern und schmücken gilt. Neben der Begegnung und den Gesprächen (ein wesentlicher Bestandteil des Kalenders) gibt es manchmal auch ein kleines Vorprogramm.

Dann, nach dem Geläut um 18 Uhr geht es los. Wir ziehen aus der Kirche in die Welt. Im Schaufenster der Fleischerei Sinapius, der ältesten Fleischerei Sachsens, wird jeden Abend eine Krippenfigur aus der Kirche und der sich so verkleinernde Krippe, in die täglich um eine Figur wachsende Krippe gestellt. Vor der Scheibe stehen die Besucher und bewundern das Kind, welches von innen „seine“ Figur dazustellt. Diese Figur durfte eine Nacht im Zimmer des Kindes verbringen und auch daraus ergeben sich herrliche Kleinigkeiten. Das Zimmer muss gezeigt werden. Vorher natürlich aufgeräumt. Immerhin unterhalten sich des Nachts die Hirten und später die Könige, was sie so in den Häusern erlebt und gesehen haben…

Bis dahin sind nur einige Minuten vergangen, aber es kann sich so viel daraus ergeben. Nun aber setzt sich der Zug hinter der alten Laterne in Bewegung. Es geht zu dem bis dato unbekannten Türchen. Vor diesem singen wir dann zwei Strophen des 1. Adventsliedes: Macht hoch die Tür. Es ist erstaunlich, wie schnell die Kinder das dann auswendig können. Wenn wir gut gesungen haben, was bisher immer der Fall war, öffnet sich die Tür.

Ob ein Geschäft, ein Privathaus, Kindergarten, Rathaus, Museum, Zoo, Gemeindehaus, Bank oder Schule, die Inhalte sind so vielfältig wie unser Adventskalender zu Hause. Singen, Basteln, Sehen, Riechen, Staunen, Essen und Trinken. Inzwischen sind es über 400 geöffnete Türchen, worüber man Bücher schreiben könnte, wozu hier nicht der Platz ist.

Eine Zusammenfassung:

O wohl dem Land, o wohl der Stadt,

So diesen König bei sich hat.

Wohl allen Herzen insgemein,

Da dieser König ziehet ein.

Er ist die rechte Freudensonn,

Bringt mit sich lauter Freud und Wonn.

Gelobet sei mein Gott,

Mein Tröster früh und spat.

Text: Diakon Thorsten Vogel

Mehr Informationen unter: Johanneskirche Hoyerswerda